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2011, ISBN 978-3-86205-035-2, EUR 39.-, iudicium Verlag, München, 332 p. [Order]Reviews
Ungleiche Partner, gleiche Interessen? Kooperationen zwischen Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Umweltorganisationen in Japan
Gegenwärtig entstehen erstaunlich viele Kooperationen an der Schnittstelle zwischen ökologischen Ansprüchen und ökonomischen Interessen. In Japan ist dieser Zuwachs bilateraler Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und zivilen Umweltorganisationen seit den 1990er Jahren unübersehbar.
Welches umweltpolitische Gestaltungspotential entsteht dadurch und wie wirkt sich das ungleiche Machtverhältnis zwischen den Akteuren auf die Zusammenarbeit aus? Diese Frage beantwortet Susanne Brucksch in ihrem Buch, indem sie anhand von drei ausgewählten Fallbeispielen und einer quantitativen Datenanalyse nachzeichnet, wie und warum sich die Akteure gemeinsam engagieren und wie verbreitet Umweltkooperationen in Japan sind. Dabei geht sie sowohl auf die Handlungsbedingungen der Kooperationspartner ein als auch auf die aktuelle Diskussion um Corporate Social Responsibility (CSR). Die Tauschtheorie nach James S. Coleman dient hierbei als analytischer Rahmen.
Partnerschaftliche Zusammenarbeit avancierte im Zuge der internationalen Nachhaltigkeitsdiskussion zuletzt zum zukunftsweisenden Lösungsansatz drängender Umweltprobleme. Ungeachtet dessen versteht dieses Buch zivilgesellschaftliche Umweltorganisationen primär als Teil einer kritischen Öffentlichkeit, die große Konzerne zur Übernahme ökologischer Verantwortung drängen.
Inhalt
- Einleitung
- Fragestellung und Basishypothesen
- Quellenzugang und Datenlage
- Konzeptioneller Aufbau der Arbeit
- Konzeptionelle Grundlagen
- Definitorische Annäherung an den Kooperationsbegriff
- Grundzüge der wissenschaftlichen Diskussion
- Transsektorale Kooperationen in Japan
- Ressourcentausch als zentraler Handlungsanreiz
- Handlungsbedingungen der Kooperationspartner
- Umweltkooperationen als Bestandteil der japanischen CSR-Debatte
- Merkmale existierender Kooperationstypologien
- Theoretische Grundlegung mit Colemans Tauschtheorie
- Das minimale Handlungssystem
- Der Ressourcenbegriff
- Das Leitbild des homo socio-oeconomicus
- Charakteristika lateraler Vertrauensbeziehungen
- Zwischenfazit: Ableitung der Basishypothesen
- Die Handlungsbedingungen der Kooperationspartner
- Wandel des gegenseitigen Verhältnisses
- Zivilgesellschaftliche Umweltorganisationen in Japan
- Funktionen und Strategien
- Aktivitäten
- Rechtlich-institutionelle Voraussetzungen
- Ressourcensituation
- Zielorientierung
- Großunternehmen in Japan
- Ökologische Belastung und gesellschaftliche Ansprüche
- Zielorientierung
- Zwischenfazit: Erwartete Zusammenhänge
- Ergebnisse der quantitativen Datenerhebung
- Durchführung der quantitativen Datenerhebung
- Charakteristika der befragten Umweltorganisationen
- Aktivitätsprofil
- Das Organisationsprofil
- Ausstattung mit finanziellen und personellen Ressourcen
- Die Handlungsmotive
- Charakteristika der Großunternehmen
- Branchenzugehörigkeit
- Auslandsaktivität
- Integration gesellschaftlicher Ansprüche
- Die Handlungsmotive
- Zeitliche Dimension der Zusammenarbeit
- Inhalt der Kooperationsaufgabe
- Wechselseitigkeit des Ressourcentransfers
- Symmetrie zwischen den Kooperationspartnern
- Anbahnung der Kooperation
- Planung der Zusammenarbeit
- Durchführung des Kooperationsprojekts
- Überprüfung der Zusammenarbeit
- Zusammenfassung
- Ergebnisse der qualitativen Fallbeispieluntersuchung
- Durchführung der qualitativen Fallbeispieluntersuchung
- Die Eigenschaften der Umweltorganisationen – JEEF – WWF Japan – Asaza Fund
- Die Eigenschaften der Großunternehmen – Sompo Japan – Sagawa Express – NEC
- Handlungsmotive der Akteure
- Zeitliche Dimension der Zusammenarbeit
- Inhalt der Kooperationsaufgabe – JEEF und Sompo Japan – WWF Japan und Sagawa Express – Asaza Fund und NEC
- Ressourcentausch
- Symmetriegrad zwischen den Kooperationspartnern
- Schlussfolgerungen und Ausblick
- Literaturverzeichnis