DIJ Newsletter 62, December 2020
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Für Sie gelesen: Abc 4 Japan. Ein Kulturguide von Martin Fritz
Abc 4 Japan. Ein Kulturguide ist das jüngste Buch des deutschen Journalisten und Autors Martin Fritz. Als langjähriger Kenner des Landes, seiner Geschichte und Kultur gelingt es ihm, Japan in seiner Komplexität und Vielfalt zu beschreiben, ohne in Stereotype oder Exotisierung zu verfallen.
Basil Hall Chamberlains Bestseller Things Japanese aus dem Jahr 1890 nennt Martin Fritz als Vorlage für seinen alphabetisch geordneten Kulturguide. Beim Lesen der 300 Einträge spürt man den Einfluss des britischen Japanologen: tiefgründig, aber auch mit dem Anspruch unterhaltend zu informieren und in respektvollem Ton schreibt Fritz über seine Wahlheimat, die er wie kaum ein anderer Journalist aus erster Hand kennt.
Fritz’ Portfolio umfasst Kurzbiografien von Politikern, Künstlern, Unternehmern und historischen Persönlichkeiten (u.a. Abe Shinzo, Murakami Takashi, Son Masayoshi, Sugihara Chiune) ebenso wie Firmen- und Städteporträts (Toyota, Uniqlo, Muji, Tokyo, Osaka, Kyoto), Phänomene des Alltags (Bento, Maskottchen, Visitenkarte) sowie der populären und traditionellen Kultur (AKB48, J-Pop, Pachinko; Abakus, Sumo, Teezeremonie). Die Artikel sind aktuell recherchiert und (fast) immer auf dem allerneuesten Stand. So ist Abe Shinzo zwar nicht mehr Premierminister, aber angesichts seiner Rekordamtszeit und des Einflusses seiner Abenomics verzeiht man Fritz gerne den doppelten Einstieg in seinen Kulturführer mit einem Politiker, “der die Gemüter mächtig spaltet” (S. 8). Indirekt erscheint auch Abes Nachfolger Suga im Buch, nämlich als (namentlich nicht genannter) Verkünder der aktuellen Throndevise Reiwa (S. 195).
Besonders unterhaltsam ist die Lektüre, wenn sich Fritz Alltagsthemen zuwendet, die man in ähnlichen Büchern vermutlich vergeblich suchen würde: Plastik (für Regenschirme, empfindliche und gekühlte Produkte), Eiscreme (“herzhaft statt süß”), Geduld, Weihnachten und Schlaf. Aber auch schwierige und kontroverse Themen verschweigt Fritz nicht: das gespannte Verhältnis zu China und Korea, was nicht nur, aber auch an Japan liegt; der politische Einfluss der fremdenfeindlichen und revisionistischen Nippon Kaigi; der “kulinarische Nationalismus” des Walfangs; die “Sexualisierung Minderjähriger” und der “rationale” Umgang der Japaner mit Liebe; das demografische “Albtraum-Szenario” für das Jahr 2040.
Man muss nicht mit jedem Detail der Beschreibung einverstanden sein, um die Lektüre des Buches zu genießen. Ob Japan-Kenner oder Neuling, Reisender oder Journalist: jeder wird in diesem schwungvoll geschriebenen Kulturguide etwas Neues entdecken oder Altbekanntes unter neuem Licht wieder entdecken können.
Interview training with NHK journalist Yuko Fukushima
As communicating research results to a broader and non-expert audience becomes increasingly important, science communication has also become a strong focus at the DIJ.
Our researchers are frequently contacted by media with requests for interviews and commentary on their research and other topics within their fields of expertise. But how do researchers effectively communicate their often complex research results to the media? And what are journalists looking for when interviewing scholars?
Yuko Fukushima, an experienced TV journalist with NHK World, provided insights into the do’s and dont’s of media interviews. In small group training sessions held in person or via Zoom during October and November 2020, Yuko explained the difference between academic presentations to specialized audiences and interviews for mass media. She emphasized the importance of putting one idea in one sentence, avoiding jargons, and rehearsing. The training also included mock interviews. They were filmed and then analyzed by the interviewees in pairs, and the interviewees were given valuable feedback by Yuko.