細部
1998, Bier'sche Verlagsanstalt, Bonn, 318 p.著者
Das Wahlsystem als Reformobjekt - Eine Untersuchung zu Entstehung und Auswirkungen politischer Erneuerungsversuche am Beispiel Japan(選挙制度改革・政治的な改正とその結果)
Dieses Buch befasst sich eingehend mit der Frage nach den
Voraussetzungen, Umsetzungsmöglichkeiten und Konsequenzen
für die in modernen Verfassungsstaaten
äußerst selten vorkommende Runderneuerung des
nationalen Wahlsystems. Japans Politiker haben diesen drastischen
Schritt 1993/94 vollzogen und dabei mit jahrzehntealten Gewohnheiten
und Strategien gebrochen bzw. brechen müssen. Das 1996
erstmals angewandte Unterhauswahlsystem unterschied sich
nämlich ganz erheblich von dem bis dato Geltenden.
In dieser Studie wird zunächst die politikwissenschaftliche
Diskussion zu Wahlsystemen aufgerollt. Definitions- und
Klassifikationsproblematiken spielen dabei eine ebenso wichtige Rolle
wie vermeintliche und tatsächliche Wirkungsrichtungen der
gestalterischen Elemente von Wahlsystemen. Darauf aufbauend folgt der
Versuch einer Einordnung des alten japanischen Wahlsystems mit
unübertragbarer Einzelstimmgebung in Mehrerwahlkreisen.
In einem weiteren Kapitel werden die Konstitutionsbedingungen des neuen
japanischen Unterhauswahlsystems untersucht, wobei das alte System, der
Reformbedarf des politischen Systems, die politische Umbruchphase zu
Beginn der 1990er Jahre sowie die konkrete Wahlsystemreform betrachtet
werden.
Anschließend stehen die Auswirkungen der Reformen
bis 1998 im Mittelpunkt des Interesses, wobei wieder einmal deutlich
wird, wie zweischneidig Ergebnisse von Versuchen des political engineering
ausfallen können. Die hier gewonnenen Erkenntnisse dienen
schließlich dazu, in einem Abgleich der Ziele und Ergebnisse
der Reform allgemeinere Aussagen über den Einfluss von
Wahlsystemen auf Parteiensysteme und politische Systeme generell zu
treffen sowie politische Steuerungs- bzw. Selbststeuerungsversuche zu
bewerten.