Deutsches Institut für Japanstudien nav lang search
日本語EnglishDeutsch
Deutsches Institut für Japanstudien
Der Fall Minamata. Bürgerrechte und Obrigkeit in Japan nach 1945

Download

Der Fall Minamata. Bürgerrechte und Obrigkeit in Japan nach 1945

Einzelheiten

2007, ISBN 978-3-89129-852-7, € 47, iudicium Verlag, München, 387 S., Hardcover [Bestellen]

Autoren

Osiander, Anja

Rezensionen

Derichs, Claudia
Der Fall Minamata. Bürgerrechte und Obrigkeit in Japan nach 1945 Nachrichten der Gesellschaft für Natur & und Völkerkunde Ostasiens / Hamburg. 183-184
S. 262-265

Menkhaus, Heinrich
Der Fall Minamata. Bürgerrechte und Obrigkeit in Japan nach 1945 Zeitschrift für Japanisches Recht
S. 223-229




Der Fall Minamata. Bürgerrechte und Obrigkeit in Japan nach 1945

Der Fall Minamata. Bürgerrechte und Obrigkeit in Japan nach 1945

 „Jeder Bürger wird als Einzelperson respektiert. Die Rechte des Volkes auf Leben, Freiheit und das Streben nach Wohlstand müssen (…) in der Gesetzgebung und anderen Maßnahmen des Staates größte Beachtung finden.“ So heißt es in Artikel 13 der japanischen Verfassung von 1947. Die politische Wirklichkeit sieht auch fünfzig Jahre nach dem Inkrafttreten der Verfassung anders aus.


Ein eklatantes Beispiel dafür bilden die Auseinandersetzungen um die Quecksilberverseuchung in Minamata, die unter dem Stichwort „Minamata-Krankheit“ sogar Eingang in deutsche Konversationslexika gefunden hat. In dieser Untersuchung werden die politischen Entscheidungsprozesse zu der Verseuchung von den frühen 1950er Jahren bis zu den Reaktionen auf das Urteil des Obersten Gerichtshofes zu Minamata im Oktober 2004 nachvollzogen. Dabei offenbart sich eine weitreichende Immunisierung der Regierungsstellen vor allem auf nationaler Ebene gegenüber dem Ideal der Nachkriegsverfassung.


Die Fallstudie wird eingebettet in eine systematische Analyse der japanischen Nachkriegsdemokratie in bezug auf das Ideal eines Staates im Dienste der Bürgerrechte. Mithilfe eines Modells, das Elemente einer Theorie des rationalen Handelns und der klassischen Regierungslehre verknüpft, kann gezeigt werden, warum ein obrigkeitliches Leitbild in der japanischen Politik nach wie vor großen Einfluß ausübt.


Inhalt

Prolog


Einleitung


Die Verseuchung in Minamata


  • Dokumentationen und Analysen
  • Minamata als „company town“
  • Quecksilber in der Shiranui-See
  • Aufruhr in Minamata
  • Zusammenfassung
Die Fragestellung

  • Die Verfassung als Maßstab
  • Ein Erklärungsmodell
  • Zusammenfassung
Spielräume für die Regierungsstellen nach 1952

  • Der Tenor der Forschung
  • Daten aus den Regierungsstellen
  • Daten zu Einflüssen von außen
  • Veränderungen nach 1993
  • Zusammenfassung
Die Regierungsentscheidungen zu Minamata

  • Die Rechtslage
  • Die Entscheidungen im Überblick
  • Vom Umgang mit einem Verdacht
  • Maßnahmen gegen das Gift
  • Versuche einer Wiedergutmachung
  • Zusammenfassung
Das Ringen um den Staat im Fall Minamata

  • Die Haltung der Geschädigten
  • Maßgebliche Beamte und Politiker
  • Das Zusammenspiel der Institutionen
  • Zusammenfassung

Ausblick · Zeitleiste · Bibliographie