Wohnraum und Wohnformen in der alternden Gesellschaft
Juni 2007 - März 2013
Die Wohnformen älterer Menschen in Japan diversifizieren sich zunehmend. Dem lange vorherrschenden Ideal des Dreigenerationenhaushalt-Modells stehen vermehrt Ein- und Zweipersonenhaushalte gegenüber. Neue Wohnformen erweitern das Spektrum der Wohnmöglichkeiten für ältere Menschen über das konventionelle und institutionalisierte Wohnen hinaus. Betrachtet man Wohnen als eine Manifestation von gesellschaftlichen Strukturen und deren kulturellen und historischen Voraussetzungen, weisen diese Alternativen nicht nur auf die Auswirkungen des demographischen Wandels hin, sondern auf einen grundlegenden Wandel von Familienstrukturen und Lebensstilen, auf eine veränderte Rolle älterer Menschen in der japanischen Gesellschaft und ein verändertes Bild der älteren Menschen.
Das Projekt beschäftigt sich mit der gegenwärtigen Wohnsituation älterer Menschen. Die vielfältigen neuen, insbesondere gemeinschaftlichen Wohnformen, die meist auf die Initiative von Bürgern und Non-Profit-Organisationen zurückgehen, bilden dabei einen Schwerpunkt. Zwar spielen sie prozentual bisher nur eine untergeordnete Rolle, aber ihre Elemente finden auch Eingang in den Bereich der institutionellen Versorgung älterer Menschen (Altenheime), wodurch ihnen über ihre gegenwärtige Zahl hinaus Bedeutung zukommt. Den gesellschaftlichen Veränderungen, die durch die Entstehung alternativer Wohnformen zum Ausdruck kommen, wird in qualitativen Untersuchungen einzelner Beispiele nachgegangen. Im Zentrum stehen Interviews, die sich vor allem auf die Wohnbiographien der Bewohner dieser Wohnprojekte konzentrieren.