Staatliche Steuerungsversuche im Feld der niedrigen Fertilität
Juni 2007 - September 2011
Ursachen und Auswirkungen der Fertilitätsentwicklung in Japan waren und sind Gegenstand zahlreicher Forschungsprojekte, die viele wichtige Erkenntnisse zutage gefördert haben. Der Katalog der Gründe, die Japanerinnen seit Mitte der 1970er Jahre immer weniger Kinder haben zur Welt bringen lassen, führt ganz oben u.a. die Schwierigkeiten auf, die mit der Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit für Frauen verbunden sind, aber auch die finanziellen Belastungen, die vor allem die Ausbildung von Kindern für Familien mit sich bringt. Während zahlreiche dieser Studien aus diesen und anderen Erkenntnissen politische Forderungen bzw. Politikempfehlungen für das politische Entscheidungszentrum (Staat, Regierung) ableiten, hat sich die Forschung doch kaum mit diesem Entscheidungszentrum selbst und den für pronatale Politik relevanten Akteuren befasst.
Dieses Forschungsprojekt richtet seinen Blick deshalb vor allem auf die PolitikerInnen der (früheren) Regierungsparteien LDP und Kōmeitō, die in Parlamentsausschüssen und Parteigremien für besagtes Politikfeld verantwortlich waren. Mit dem Ansatz des eigens entwickelten policy market model sowie auf der Basis von Daten, die durch qualitative Interviews, Analysen von Wahlprogrammen und Publikationen der Abgeordneten, Ausschussprotokollen und teilnehmender Beobachtung gewonnen werden, wird der Agenda, Motivation und Durchsetzungsfähigkeit besagter Akteure nachgegangen. Am Ende sollen Antworten auf die Frage stehen, warum pronatale Politik in Japan unter der Koalitionsregierung von LDP und Kōmeitō ihre besondere Form annahm.
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Symposien und Konferenzen
Fertility and Social Stratification - Germany and Japan in Comparison -