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Digitale Transformation – Diskurse, Strategien und Prozesse
Forschungsschwerpunkt seit Juni 2019
Die digitale Transformation (DT) bezeichnet die durch die rasante Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnologien getriebenen Veränderungen in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft. Aktuell erfährt die DT aufgrund des Ausbaus digitaler Infrastrukturen und des damit möglichen Austauschs immer größerer Datenmengen sowie der gleichzeitig exponentiell gestiegenen Leistungsfähigkeit von Computerhardware und -software eine neue Dynamik.
Der Fokus auf Japan ist hierbei in zweifacher Hinsicht relevant. Erstens spielt das Land als hochentwickelte Industrie- und Technologienation eine international bedeutende Rolle bei der Entwicklung und Implementierung digitaler Infrastrukturen und Anwendungen. In der von der Regierung 2016 propagierten Strategie „Society 5.0“ kommen die diesbezüglich an die DT geknüpften Erwartungen wie der damit verbundene Führungsanspruch deutlich zum Ausdruck. Zweitens weisen Entwicklungsstrategien und Anpassungsprozesse, auch wenn sich DT als globaler Trend darstellt, klar erkennbare nationale Merkmale auf. Dafür verantwortlich sind unterschiedliche politische Systeme, wirtschaftspolitische Traditionen, Rechtsordnungen, Wirtschaftsstrukturen, Bildungs- und Wissenschaftssysteme sowie gesellschaftliche Wertvorstellungen. Dies gilt insbesondere auch für Japan, dessen Wirtschafts- und Technologiepolitik, Industrieorganisation, Managementsystem, Gesellschaftsstruktur und Kultur seit langem Gegenstand japanspezifischer wie auch vergleichender Untersuchungen sind.
Der Schwerpunkt bietet ein reichhaltiges Spektrum an sozial- und geisteswissenschaftlichen Fragestellungen in Bezug auf die Technologieentwicklung und -anwendung, politische Fördermaßnahmen, staatliche Regulierung und privatwirtschaftliche Strategien, aber auch mit der Nutzung einhergehende Veränderungen in Wirtschaft, Gesellschaft, Bildung, Ausbildung und Wissenschaft sowie die in Bezug auf DT geführten gesellschaftlichen Diskurse. Über Japan hinaus können sich dabei sowohl vergleichende als auch transnationale Forschungsperspektiven ergeben. Im Schwerpunkt werden auch Projekte der Digital Humanities angesiedelt. Hier ist die DT nicht selbst Forschungsgegenstand, sondern stellt Ressourcen und Methoden bereit.