Veranstaltungsort
Gakushuin University (East, Bldg. No. 2, 13th Floor, Conference Hall), Mejiro 1-5-1, Toshima-ku, Tokyo
Zugang
Anmeldung
Marga Dinkel, DIJ
Die zukünftige Rolle des Deutschen und Japanischen in Wissenschaft und Wirtschaft und Politik
13. September - 14. September 2005
Im Laufe des letzten halben Jahrhunderts haben sich die deutschjapanischen Beziehungen intensiviert. Wirtschaftsbeziehungen und Handel, wissenschaftliche Zusammenarbeit, Universitätspartnerschaften und Studentenaustausch haben stetig zugenommen. Gleichzeitig hat jedoch in beiden Ländern das Interesse an der Sprache des anderen stagniert, wenn nicht gar abgenommen, da es von der überwältigenden Bedeutung des Englischen überschattet wurde. Japaner und Deutsche sprechen daher zunehmend englisch miteinander, statt deutsch oder japanisch. Diese Entwicklung berührt nicht nur die Gestaltung der deutsch-japanischen Beziehungen, sie betrifft im weiteren Sinne auch die Zukunft der deutschen und japanischen Sprache. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gehören beide Sprachen zu der kleinen Gruppe von Sprachen, die für alle Kommunikationsdomänen, auch die der Wissenschaft geeignet sind. Ob und in welchem Maße das wünschenswert ist, wird selten diskutiert, weil es für selbstverständlich gehalten wird. Es ist jedoch nicht ausgemacht, dass Deutsch und Japanisch in Zukunft ihr volles Funktionspotential erhalten können, wenn ihre eigenen Sprecher diese Sprachen in bestimmten Funktionsdomänen immer weniger benutzen. Die grenzüberschreitende Kommunikation in einer Sprache einerseits und die Pflege hochentwickelter Kultursprachen in allen Bereichen andererseits implizieren teils konträre Prioritäten. Ob bzw. in wie weit ein Ausgleich zwischen beiden gefunden werden kann, lässt sich schwer absehen. Ebenso schwierig ist es, eine eindeutige und allseits akzeptierte Antwort auf die Frage zu geben, ob Englisch als internationale Sprache der Wissenschaft und wirtschaftlicher Transaktionen begrüßt oder beklagt werden sollte. Für beide Auffassungen gibt es gute Gründe, die geprüft und abgewogen werden müssen. Hierzu leistet das Symposium einen Beitrag. Es fand im Rahmen des „Deutschland-in-Japan“ Jahrs statt, für das sein Thema unmittelbar einschlägig ist.
Vorträge
Tag 1 13. September (Dienstag)
09.30 – 09.45
opening remarks
INOUE
09.45 – 10.30
Ist die auswärtige Förderung von Sprachen wie Deutsch oder Japanisch heute noch zeitgemäß?
Ulrich AMMON
10.30 – 11.15
Japanese Language Education and Globalization – Quandaries and Prospects
Tessa CARROLL
11.15 – 11.30
coffee break
11.30 – 12.15 h
Reinventing Language Policy in an Era of Globalisation
Nanette GOTTLIEB
12.15 – 13.30
lunch break
13.30 – 14.15
Effects of Globalization on Minority Languages in Europe and Japan
Kiyoshi HARA
14.15 – 15.00
Debate on English as Official Language in Japan: Focus on the Opponents' Language Ideologies
Patrick HEINRICH
15.00 – 15.30
coffee break
15.30 – 16.15
The Idea of Language Rights in the Age of Globalization and Democratic Governance
Takao KATSURAGI
16.15 – 17.00
Tokio oder Tokyo? Tschudo oder Judo? – Zur Schreibweise fremdsprachiger Namen und Begriffe
Elmar HOLENSTEIN
17.00 – 17.30
Comments and discussion
Andrew HORVAT, KIMURA Goro
Tag 2 14. September (Mittwoch)
9.30 – 10.15
Language Use and Preference in Bio-Medical Communication in Japan
John MAHER
10.15 – 11.00
Ökonomische Einsprachigkeit und luxurierende Mehrsprachigkeit
Konrad EHLICH
11.00 – 11.15
coffee break
11.15 – 12.00
Zwei Kulturen des Wissens? Japanische und deutsche Wissenschaftssprache
Christiane HOHENSTEIN
12.00 – 13.30
lunch break
13.30 – 14.15
The Case for Choice. Language Preferences in Japanese Academic Publishing
Florian Coulmas
14.15 – 15.00
Changing Economic Values of German and Japanese
Fumio INOUE
15.00 – 15.30
coffee break
15.30 – 16.15
National Languages at a Time of Economic Globalisation: a New Rationality for Communities of Communication
Josef LOBIANCO
16.15 – 16.45
General comments
Daniel LONG